Das Bauchgefühl: Intuition

Ein wichtiger Faktor innerer Stärke ist Intuition, also die Fähigkeit, unserer inneren Stimme Gehör zu schenken und ihr in wichtigen Fragen die Entscheidungshoheit zuzusprechen. Dabei wird der Verstand nicht ausgeschaltet, er fungiert vielmehr als Prüfinstanz. Wenn also bei Entscheidungen das sogenannt Bauchgefühl den Ton angibt, heißt das nicht, das solche Entschlüsse unvernünftig sind. Aber sie sind weitaus umfassender, als wenn wir nur mit dem Verstand abwägen und entscheiden würden. Denn unser Gehirn ist ein komplexes und hoch entwickeltes Problemlösungsorgan, das all unsere Erfahrungen und unser Wissen unbewusst in den Prozess der Entscheidungsfindung einbezieht. Die moderne Hirnforschung definiert das als “Intuition”. Sie erweist sich im Nachhinein häufig als goldrichtig und ist nicht zuletzt unser Garant für kreative Lösungen Eine Garantie für die einzige richtige Entscheidung haben wir natürlich dennoch nicht, da ändern sich die inneren und äußeren Bedingungen einfach zu schnell und zu oft – alles ist beständig im Wandel.

Um unsere innere (und oft stille) Stimme der Intuition überhaupt wahrnehmen zu können, brauchen wir einen freien Kopf. Denn in erster Linie versperren zu viele Gedanken und Außenreize den Zugang zum Bauchgefühl. Die kreativsten Einfälle und besten Entscheidungen kommen nämlich, so Untersuchungen, bei großer innerer Ruhe, etwa während einer Meditation, oder im Zustand eines Flow. Weil unser Fokus dann auf etwas anderes gelenkt ist und unsere Gedanken Pause haben, kann die Intuition von innen aufsteigen, wie Luftblasen aus dem stillen See. Sie können sich das so vorstellen, als ob Sie am Computer arbeiten. Der Arbeitsspeicher ist gerade beschäftigt mit Textverarbeitung, Bankprogramm oder was auch immer. Währenddessen arbeitetes das Betriebssystem im Hintergrund weiter, ohne dass Sie es merken – und irgendwann erhalten Sie eine E-Mail mit einer wichtigen Nachricht! Diese Nachricht bringt eine Entscheidung, sie enthält die Lösung, mit der Sie weiterkommen.